Ein Paravent ermöglicht einem, einen Raum individuell, ohne grossen Aufwand – und das ohne zwingende Dauerhaftigkeit – einzuteilen und bei Bedarf immer wieder auf ein Neues zu verändern. Er zeichnet sich dadurch aus, dass er zusammenlegbar und überall aufstellbar ist. Ein Paravent schützt – wie der Sonnenschirm vor der Sonne, der Regenschirm vor dem Regen.
Der Paravent soll vor Blicken schützen. Damit soll er zwei verschiedene Atmosphären schaffen – auf jeder Seite eine andere. Auf der einen Seite soll man sich geborgen fühlen und in Ruhe einer Tätigkeit nachgehen können, ohne von fremden Blicken gestört zu werden. Auf der anderen Seite soll man sich nicht abgewiesen fühlen, jedoch trotzdem nicht auf die andere Seite blicken können.
Zusätzlich soll der Paravent auf der Seite, auf der man sich geborgen und abgeschirmt fühlt, auf eine gewisse Weise einen Raum schaffen, der es einem ermöglicht nicht nur von einer Seite geschützt zu werden. Der Paravent soll einen in gewisser Weise umschliessen.
Der Paravent soll neben seiner Funktion und anderen Eigenschaften auch optisch anregend sein.
Der Paravent soll mit der Perspektive spielen. Ein Paravent muss – auch wenn er einen Sichtschutz darstellt – nicht völlig untransparent sein. Der Paravent kann mit der Perspektive so spielen, dass man nur von einem bestimmten Winkel in den vom Paravent umschlossenen Raum blicken kann. Diese Eigenschaft kann der Anwender gezielt einsetzen: Stellt er den Paravent in einen beliebigen Raum, kann er dafür sorgen, dass Licht durch den Paravent in den umschlossenen Raum dringen kann. Blicke können aber nicht durch den Paravent dringen. Diese Eigenschaft ermöglicht dem Anwender jedoch auch, einen Blick aus dem umschlossenen Raum in die „Aussenwelt“ zu haben, ohne dass dies bemerkt wird.
Die Lamellen sind von einem im Winde wehenden Grashalm abgeleitet. Die Abfolge stellt den Verlauf des Grashalms dar, wenn er vom Stehenden Zustand in den Liegenden übergeht. Diese Abfolge schafft eine Art Wand mit Lücken dazwischen, die das Dahinter verbirgt.
Der Paravent möchte keinen Grashalm darstellen, greift diese Eigenschaft des Grashalms im Wind jedoch auf.
Die Lamellen selbst sind gerade, jedoch im Grundriss geometrisch so verdreht, dass dies eine spezielle Perspektive entstehen lässt.
Der Paravent soll mit Licht und Schatten spielen. Dies tut er nicht nur durch den geschaffenen Raum, der beispielsweise hell und das Dahinter dunkel ist. Er tut das auch in sich selbst. Durch die Anordnung der Lamellen und deren Abstände zur Nächsten wird das Licht-Schatten-Spiel im Paravent selbst sichtbar und bildet einen weiteren wesentlichen Bestandteil des Paravents.
Die Lamellen des Paravents sind weiss lackiert. Die statischen Elemente sind aus Stahl und präsentieren sich in ihrer natürlichen Farbe. Dies macht ihn neutral, um ihn überall hinstellen zu können, ohne dass farblich etwas nicht stimmig ist. Um dies zu erreichen, wäre auch eine andere Farbgebung der Lamellen möglich. Der Paravent hat jedoch eine helle Farbe, damit sich die Schatten der davor- bzw. dahinterliegenden Lamellen auf den anderen abzeichnen können und gut erkennbar sind. Dies verleiht dem Paravent je nach Umgebung auf natürliche Art (durch das Licht) eine Mehrfarbigkeit.
Der Sockel des Paravents befindet sich im Ursprung der Lamellen. Wird der Paravent aufgeklappt, sichert der Sockel durch seine Schwere den Halt des ganzen Gebildes. Damit der Lastenausgleich gesichert ist, sind die Lamellen in einem wesentlich leichteren Material (Holz) ausgeführt.
Die Lamellen laufen über den Sockel, damit der Betrachter den Eindruck erhält, die Lamellen würden vom Boden aus in die Höhe ragen. Der Sockel soll jedoch nicht versteckt werden, sondern ist ein wesentlicher Bestandteil des Paravents, was der Betrachter auch sehen darf.
Der Paravent ist voll ausgeklappt ca. 2.00m hoch und ca. 1.50m breit. Seine volle Gestalt wird jedoch erst bei einer vollständigen Ausklappung sichtbar, was diesen Paravent auszeichnet.